| November
Das letzte Blatt
Die Welt erwacht
im goldnen Glanz.
Nach dunkler Nacht
erstrahlt sie ganz.
Ein warmes Licht
weckt Busch und Baum
und mein Gesicht
aus bangem Traum.
Wie reich und satt
erstrahlt die Welt!
Doch dort ein Blatt -
es fällt und fällt.
22.11.2020
Nebelflüstern
Im Nebel träumen Seen und Wälder.
Kaum hörbar flüstert mir ein Hauch:
Du frierst. Es wird dir immer kälter.
Komm, lächle, es gibt Gutes auch!
Ganz tief in dir, da ruht das Wissen
von dem, was Reiches dir geschah.
Voll Frieden, Wohlstand, auch voll Küssen,
so war dein Leben, gut und wahr.
Vergiss die Kämpfe, all die Schmerzen,
verlorne Kraft, verlornen Mut.
Vertraue endlich deinem Herzen.
Denn letztlich ist doch alles gut
14.11.2020
Felsentor
Millionen Jahre standgehalten, den Wüstenstürmen und dem Frost. Eiszeiten ließen dich erkalten, du roter Fels, gefärbt vom Rost.
Die Zeit hat schließlich dir gelächelt: erst Sand, dann Fels, dann Felsentor. Auch milder Wind hat dir gefächelt. Er flüstert: „Schicksal!“ in mein Ohr.
Die Jahre kommen und sie gehen. Sie formen uns in ihrem Sinn. Wenn sanfte Winde für uns wehen, ist Schicksal Glück und Hauptgewinn.
7.11.2020
Seelenmütze
Die letzten Pilze tragen Mütze. Viel Laub bedeckt schon ihren Hut. Mein Jahr voll Pandemie und Hitze war fordernd, aber letztlich gut.
Nun rauscht der Herbst mit seinem Regen. Ich mag die Stille dieser Zeit und auch das Rascheln auf den Wegen, Durchatmen und Geborgenheit.
Ich mag das Lachen tief im Innern, den Dank für alles, was geschah, die Strahlen, die durch Bäume schimmern, und Zuversicht fürs neue Jahr.
2.11.2020
Neuer Morgen
Es dämmert der Morgen.
Das Leben erwacht.
Ein silberner Hauch
vertreibt jede Sorgen,
vertreibt jede Nacht.
So hoffe ich auch.
30.11.2019
Augen-OP
Wie wichtig sind doch unsre Augen! Nur dumm, wenn einst sie nicht mehr taugen. Ich hab zwar Angst von Kopf bis Zeh, doch bleibt mir nichts als die OP. Nun muss vorerst ich schweigen hier. Drückt feste eure Daumen mir!
25.11.2019
Wege
Wege „hubbeln“, Wege holpern. Beine hoch und drüber weg! Große Schritte, kleine Schritte dienen nur dem einen Zweck: Vorwärts auf der Lebensreise! Fällst du hin, sei nicht verzagt. Stehe auf, die Krone drauf, und gleich den neuen Schritt gewagt!
22.11.2019
Steilere Pfade
Die Pfade steigen steiler an. Ein jedes Jahr - so dann und wann – hebt sich der Weg, wird mehr zur Plage. Wie kann das sein? ist meine die Frage. Wächst jede Steigung hier im Wald? Die Wahrheit ist: Ich werde alt. Doch eines ist auch sonnenklar: Das Leben ist stets wunderbar.
17.11.2019
Stille Zeit
Es raschelt mein Schritt.
Es flüstert die Zeit.
Denn still mit mir mit
ziehn Freude und Leid.
Ziehn alle, die lebten
und webten vor mir,
die ebenfalls strebten.
Ich spür sie noch hier.
Sie gehn mit mir mit,
in Liebe bereit.
Es raschelt mein Schritt.
Doch still schweigt die Zeit.
4.11.2019
Wege im Dunst
Im Dunst verschwinden manche Wege.
Wie gerne wüsste ich ihr Ziel!
Sind Brücken dort und sich´re Stege?
Droht Mühsal mir? Will ich zu viel?
Das Leben hat mich oft geschunden.
Ich hätt´ gern eine dicke Haut.
Doch drohen immer neue Wunden?
Ich habe Angst und singe laut.
Im Dunst verschwinden Lebenswege.
Mehr Klarheit wird mir nicht geschenkt.
Doch Hoffnung, die ich stetig hege,
ist mir ganz tief ins Herz gesenkt.
Ich schau zum Himmel, fühle Weite.
Ein Lichtstrahl lacht mir ins Gesicht.
Der Dunst verweht. Mein Weg zeigt Breite.
Er ist nicht steinig und voll Licht.
24.11.2018
Fallende Blätter
Fallendes Laub, es beendet das Jahr. Es streichelt die Seele und streichelt mein Haar. Es tänzelt und taumelt wie wild durch den Wald und neckt mich ganz leise: Auch du bist schon alt!
Es kullert und hüpft und verwirbelt im Wind und weiß doch, wie endlich die Herbsttage sind. Ich nicke versonnen – die Wahrheit ist schlicht – und geh in mein Herz und entzünde ein Licht.
11.11.2018
Novemberlicht
Novemberlicht ist Abschiedslicht. Wie mild es durch die Zweige bricht! Wie zärtlich es dies Jahr umfängt, ein Jahr, das Glück und Schmerz geschenkt.
Mein Jahr, in dem ich Leben spürte, das in der Tiefe mich berührte, das für des Lebens Fülle steht - und nun wie Laub im Wind verweht.
Doch trauern gilt nicht, lächeln schon. Denn jede Not verbirgt auch Lohn. Ich bin zur Freude neu bereit - und gehe lächelnd durch die Zeit.
3.11.2018
Novemberzauber
Die Haare grau und grau die Welt. Ich frage mich, was trägt mich, hält mein Herz voll Mut und Zuversicht? Da bricht durchs Grau das Sonnenlicht, und schon zieht Glück ins Herz hinein. Das Leben kann voll Zauber sein.
Die Haare grau, doch hell die Sicht. Auf Nebel folgt stets Sonnenlicht. Was eben noch mich hat bedrückt, erweist sich einst als doch geglückt.
Die Haare grau, der Durchblick klar. Wie reich und voll mein Leben war! Mein Blick schweift über Wald und Feld. Im zarten Licht zerfließt die Welt. Sanft zieht das Glück ins Herz hinein. Das Leben kann voll Zauber sein.
6.11.20016
Reiches Jahr
Wunschtraum
Goldwald
Mein Tag im November
Dies ist mein Tag, wenn in Novembers Stille geheimnisvolle Nebelschleier weh´n, wenn es mich fröstelt und nur fester Wille mich antreibt, durch den kalten Wald zu geh´n.
Dies ist mein Tag, wenn plötzlich Sonnenstrahlen des Sommers Abschied sanft erhell´n, wenn zarte Schleier Feenkörper malen und Geistervölkchen tanzt um Nebelquell´n.
Dies ist mein Tag, wenn sich der Nebel lichtet und liebevoll den alten Wald erhellt, wenn Staunen sich zu Dankbarkeit verdichtet. Wie wundersam und reich ist diese Welt!
18.11.13
Mein Tag im November (1. Version)
Dies ist mein Tag, wenn Nebelschwaden dräuen und klamme Kälte Wunderwelten weckt, wenn hinter alten Blättern schon die neuen als kleine Knospen harr´n versteckt.
Dies ist mein Tag, wenn plötzlich Sonnenstrahlen den bleichen Wald geheimnisvoll verklär´n, wenn Schleier tanzend zarte Körper malen, als ob sie Feen aus dem Märchenlande wär´n.
Dies ist mein Tag, wenn sich der Nebel lichtet und liebevoll den alten Wald erhellt, wenn Freude sich zur Dankbarkeit verdichtet. Wie wundersam und reich ist diese Welt!
13.11.13
November |