Novemberhttps://homepagedesigner.telekom.de/.cm4all/uproc.php/0/11.Gedichte/.Regenwurm20221118_101319%20(2).jpg/picture-400?_=184b28e3335
Nebelgeister
Tanzende Schleier,
Geister im Licht.
Ich trau meinen Augen,
der Wirklichkeit nicht.
Hier scheint die Sonne,
sie blendet mich hell.
Dort drehen sich Geister,
verändern sich schnell.
Schleier aus Spitze
wehen zu mir.
Ich höre ein Raunen,
ein Locken voll Gier.
Ihr Geister, bleibt drüben,
geheimnisumwebt.
Mich reizt zwar der Zauber,
doch Angst in mir bebt.
Bleibt ihr im Zwielicht
und dreht euch zum Fest.
Ich liebe die Sonne,
die mich tanzen lässt.
23.11.2022
Novemberlicht
Manchmal reicht ein Sonnenstrahl,
der plötzlich durch die Wolken bricht,
und Wälder, vorher bleich und kahl,
erstrahlen warm im späten Licht.
In Gold verwandelt dieses Licht
den alten, gelben Birkenschopf.
Wie weit und klar ist nun die Sicht!
Wie heiter lächeln Herz und Kopf!
November, Monat stiller Tiefe,
wie schön ist auch in dir die Welt!
Selbst wenn ich morgen ewig schliefe,
bleibt mir die Hand, die all das hält.
16.11.2022
Regenwurm
Das Leben ist ein wilder Sturm.
Drum bin ich gerne Regenwurm.
Ich kriech im Erdreich hin und her
und bin geschützt: Ich bin doch wer!
Der Sturm braust über mich hinweg
und ich, ich fühl mich wohl im Dreck.
Du hältst mein Leben für bescheiden?
Das täuscht, ich bin doch zu beneiden!
11.11.2022
Herbstbilanz
Ich schaue sinnend in die Bäume,
spür eine Hand noch auf der Haut.
Wie oft entschwanden Lebensträume!
Die Illusion war mir vertraut.
Ich glaubte an die echte Liebe,
die gibt und nicht nur haben will,
die mehr ist als gelebte Triebe,
Gefühle selbstlos, tief und still.
Ich wollte viel zu viel im Leben,
Vertrauen und Geborgenheit.
Doch alles Mühen, alles Geben
macht manches Herz nur eng, nicht weit.
Zu viel erwartet, falsch bemüht,
das stieß mich auf mich selbst zurück.
Doch hat auch Freude stets geblüht
durch Freundschaft und viel kleines Glück.
Ich spür den Herbstwind auf der Haut.
Auch wenn ich viel zu viel gewollt,
so ist mir Liebe doch vertraut.
Das alte Blatt, es tanzt und tollt.
10.11.2022
Nebelsonne
Nebel und Sonne –
ein Zauber beginnt.
Novemberwonne
blitzt auf und zerrinnt.
Ich schaue und staune.
Mein Herz hüpft erfreut.
Selbst düstere Laune
wird leuchtend zerstreut.
Im Zauber des Waldes
umfängt mich das Licht.
Doch tief in mir hallt es:
Vertraue ihm nicht!
Doch Zweifel vergehen,
das Leuchten macht Mut.
Verborgenes sehen
und staunen tut gut.
Lichtstrahlen klettern
auf Weg, Busch und Baum
und tanzen mit Blättern
im leuchtenden Raum.
6.11.2022
Das letzte Blatt
Die Welt erwacht
im goldnen Glanz.
Nach dunkler Nacht
erstrahlt sie ganz.
Ein warmes Licht
weckt Busch und Baum
und mein Gesicht
aus bangem Traum.
Wie reich und satt
erstrahlt die Welt!
Doch dort ein Blatt -
es fällt und fällt.
22.11.2020
Nebelflüstern
Im Nebel träumen Seen und Wälder.
Kaum hörbar flüstert mir ein Hauch:
Du frierst. Es wird dir immer kälter.
Komm, lächle, es gibt Gutes auch!
Ganz tief in dir, da ruht das Wissen
von dem, was Reiches dir geschah.
Voll Frieden, Wohlstand, auch voll Küssen,
so war dein Leben, gut und wahr.
Vergiss die Kämpfe, all die Schmerzen,
verlorne Kraft, verlornen Mut.
Vertraue endlich deinem Herzen.
Denn letztlich ist doch alles gut
14.11.2020
Felsentor
Millionen Jahre standgehalten,
den Wüstenstürmen und dem Frost.
Eiszeiten ließen dich erkalten,
du roter Fels, gefärbt vom Rost.
Die Zeit hat schließlich dir gelächelt:
erst Sand, dann Fels, dann Felsentor.
Auch milder Wind hat dir gefächelt.
Er flüstert: „Schicksal!“ in mein Ohr.
Die Jahre kommen und sie gehen.
Sie formen uns in ihrem Sinn.
Wenn sanfte Winde für uns wehen,
ist Schicksal Glück und Hauptgewinn.
7.11.2020
Seelenmütze
Die letzten Pilze tragen Mütze.
Viel Laub bedeckt schon ihren Hut.
Mein Jahr voll Pandemie und Hitze
war fordernd, aber letztlich gut.
Nun rauscht der Herbst mit seinem Regen.
Ich mag die Stille dieser Zeit
und auch das Rascheln auf den Wegen,
Durchatmen und Geborgenheit.
Ich mag das Lachen tief im Innern,
den Dank für alles, was geschah,
die Strahlen, die durch Bäume schimmern,
und Zuversicht fürs neue Jahr.
2.11.2020
Neuer Morgen
Es dämmert der Morgen.
Das Leben erwacht.
Ein silberner Hauch
vertreibt jede Sorgen,
vertreibt jede Nacht.
So hoffe ich auch.
30.11.2019
Augen-OP
Wie wichtig sind doch unsre Augen!
Nur dumm, wenn einst sie nicht mehr taugen.
Ich hab zwar Angst von Kopf bis Zeh,
doch bleibt mir nichts als die OP.
Nun muss vorerst ich schweigen hier.
Drückt feste eure Daumen mir!
25.11.2019
Wege
Wege „hubbeln“, Wege holpern.
Beine hoch und drüber weg!
Große Schritte, kleine Schritte
dienen nur dem einen Zweck:
Vorwärts auf der Lebensreise!
Fällst du hin, sei nicht verzagt.
Stehe auf, die Krone drauf,
und gleich den neuen Schritt gewagt!
22.11.2019
Steilere Pfade
Die Pfade steigen steiler an.
Ein jedes Jahr - so dann und wann –
hebt sich der Weg, wird mehr zur Plage.
Wie kann das sein? ist meine die Frage.
Wächst jede Steigung hier im Wald?
Die Wahrheit ist: Ich werde alt.
Doch eines ist auch sonnenklar:
Das Leben ist stets wunderbar.
17.11.2019
Stille Zeit
Es raschelt mein Schritt.
Es flüstert die Zeit.
Denn still mit mir mit
ziehn Freude und Leid.
Ziehn alle, die lebten
und webten vor mir,
die ebenfalls strebten.
Ich spür sie noch hier.
Sie gehn mit mir mit,
in Liebe bereit.
Es raschelt mein Schritt.
Doch still schweigt die Zeit.
4.11.2019
Wege im Dunst
Im Dunst verschwinden manche Wege.
Wie gerne wüsste ich ihr Ziel!
Sind Brücken dort und sich´re Stege?
Droht Mühsal mir? Will ich zu viel?
Das Leben hat mich oft geschunden.
Ich hätt´ gern eine dicke Haut.
Doch drohen immer neue Wunden?
Ich habe Angst und singe laut.
Im Dunst verschwinden Lebenswege.
Mehr Klarheit wird mir nicht geschenkt.
Doch Hoffnung, die ich stetig hege,
ist mir ganz tief ins Herz gesenkt.
Ich schau zum Himmel, fühle Weite.
Ein Lichtstrahl lacht mir ins Gesicht.
Der Dunst verweht. Mein Weg zeigt Breite.
Er ist nicht steinig und voll Licht.
24.11.2018
Fallende Blätter
Fallendes Laub, es beendet das Jahr.
Es streichelt die Seele und streichelt mein Haar.
Es tänzelt und taumelt wie wild durch den Wald
und neckt mich ganz leise: Auch du bist schon alt!
Es kullert und hüpft und verwirbelt im Wind
und weiß doch, wie endlich die Herbsttage sind.
Ich nicke versonnen – die Wahrheit ist schlicht –
und geh in mein Herz und entzünde ein Licht.
11.11.2018
Novemberlicht
Novemberlicht ist Abschiedslicht.
Wie mild es durch die Zweige bricht!
Wie zärtlich es dies Jahr umfängt,
ein Jahr, das Glück und Schmerz geschenkt.
Mein Jahr, in dem ich Leben spürte,
das in der Tiefe mich berührte,
das für des Lebens Fülle steht -
und nun wie Laub im Wind verweht.
Doch trauern gilt nicht, lächeln schon.
Denn jede Not verbirgt auch Lohn.
Ich bin zur Freude neu bereit -
und gehe lächelnd durch die Zeit.
3.11.2018
Novemberzauber
Die Haare grau
und grau die Welt.
Ich frage mich,
was trägt mich, hält
mein Herz voll Mut
und Zuversicht?
Da bricht durchs Grau
das Sonnenlicht,
und schon zieht Glück
ins Herz hinein.
Das Leben kann
voll Zauber sein.
Die Haare grau,
doch hell die Sicht.
Auf Nebel folgt
stets Sonnenlicht.
Was eben noch
mich hat bedrückt,
erweist sich einst
als doch geglückt.
Die Haare grau,
der Durchblick klar.
Wie reich und voll
mein Leben war!
Mein Blick schweift
über Wald und Feld.
Im zarten Licht
zerfließt die Welt.
Sanft zieht das Glück
ins Herz hinein.
Das Leben kann
voll Zauber sein.
6.11.20016
Reiches Jahr
Mein Jahr war gut.
Es brachte zwar auch Sorgen.
Nichts lief so glatt,
wie man es gerne hätt´.
Doch gab´s auch Mut,
Vertrauen in das Morgen.
Ich wurde satt
und schlief im warmen Bett.
Mein Jahr war reich.
Es brachte mir viel Gutes,
viel Wärme, Glück
und tiefen Lebenssinn.
Ich fiel stets weich,
trotz meines Übermutes,
erhielt mein Stück
vom Kuchen als Gewinn.
Mein Jahr war schön.
Es war voll Glanz und Strahlen,
voll heller Sicht
und täglich neuer Freude.
Nun wird es geh´n.
Doch auf dem Grat, dem schmalen,
erstrahlt sein Licht
herüber in mein Heute.
6.11.14
Wunschtraum
von der Rede eines Felsens
Seit Jahrmillionen lebt´ ich hier
verborgen in der Erde Tiefen,
bis dass die Wälder nach mir riefen.
Erschreckend ist der Menschen Gier.
Seitdem steh´ ich als Wächter hier.
Wir Geister, die wir einstmals schliefen,
bewachen nun Fels, Baum und Tier.
21.11.14
Goldwald
Das Jahr vergeht
und mit ihm seine Kinder.
Auch Gold verweht.
Mich friert es wie im Winter.
Im Nebelgrau
verwischen bleiche Bäume.
Doch erstes Blau
lugt schon durch Zwischenräume.
Ich staune stumm.
Im Licht erlischt das Grauen,
lässt rundherum
Gold über Gold mich schauen.
Das Jahr klingt aus
hell leuchtend - ohne Eile.
Ich atme aus -
voll Wehmut. Doch ich heile.
1.11.14
Mein Tag im November
(2. Version)
Dies ist mein Tag, wenn in Novembers Stille
geheimnisvolle Nebelschleier weh´n,
wenn es mich fröstelt und nur fester Wille
mich antreibt, durch den kalten Wald zu geh´n.
Dies ist mein Tag, wenn plötzlich Sonnenstrahlen
des Sommers Abschied sanft erhell´n,
wenn zarte Schleier Feenkörper malen
und Geistervölkchen tanzt um Nebelquell´n.
Dies ist mein Tag, wenn sich der Nebel lichtet
und liebevoll den alten Wald erhellt,
wenn Staunen sich zu Dankbarkeit verdichtet.
Wie wundersam und reich ist diese Welt!
18.11.13
Mein Tag im November
(1. Version)
Dies ist mein Tag, wenn Nebelschwaden dräuen
und klamme Kälte Wunderwelten weckt,
wenn hinter alten Blättern schon die neuen
als kleine Knospen harr´n versteckt.
Dies ist mein Tag, wenn plötzlich Sonnenstrahlen
den bleichen Wald geheimnisvoll verklär´n,
wenn Schleier tanzend zarte Körper malen,
als ob sie Feen aus dem Märchenlande wär´n.
Dies ist mein Tag, wenn sich der Nebel lichtet
und liebevoll den alten Wald erhellt,
wenn Freude sich zur Dankbarkeit verdichtet.
Wie wundersam und reich ist diese Welt!
13.11.13
November
Ich mag die Stille dieser Zeit,
der Bäume karges Bettelkleid,
den steten Klang der kalten Tropfen,
die endlos meinen Schirm beklopfen.
Ich mag die Wege laubverziert
und Nebelkappen nass glasiert.
Ich mag das Moos, das noch frischgrün,
und Kerzen, die im Zimmer glüh´n,
den langen Abschied, goldbetupft,
und Martinsgänse ungerupft.
Ich mag Novembers kalte Grüße.
Nur eins ist grässlich: Nasse Füße!
10.11.13