Schmunzelreime





Abgeschnitten

 

Voll Hoffnung schaut er keck ins Land

und fragt sich: Wen kann ich beglücken?

Wer nimmt mich lustvoll in die Hand?

Wen kann ich stolz und stramm entzücken?

 

Da kommt ´ne Frau ohn´ Feingefühl.

Sie zückt das Messer, schneidet kühl

das Prachtstück ab. Bin fassungslos.

Nun wird der Kleine niemals groß.

 

Drum merk dir: Dummheit gibt es täglich.

So manche Hoffnung endet kläglich.

 

2.10.2019






Wo Gnome wohnen tief im Wald,

wo ihre Lieder fröhlich klingen,

da kichern Zwerge, keck und alt.

Sie wollen mich zum Singen bringen.

Doch kaum erklingt mein erster Ton,

sind alle weg… Ich ahnt´ es schon.

 

 30.9.2019




Dumm gelaufen
 
Ein Baum, der hatte mächtig Zoff,
weil seine Liebste leider soff.
Sie soff ihm alles Wasser weg.
Und er stand da im trock´nen Dreck.
Moral: Es nützt kein Liebeskuss,
wenn man danach verdursten muss.
 
28.7.2018
 
 
 
Der Bremserich
 
Ein Bremsenmann mit Namen Jan
flog gerne viele Damen an.
Ein Biss mal hier, ein Biss mal da.
Ach, welche Lust, welch gutes Jahr!
Doch einmal biss er viel zu tief.
Die Dame lauthals: “Aua!” rief.
Dann macht´ es klatsch auf ihrem Bein.
So kurz kann unser Leben sein.
 
28.7.2018
 
 
 
Selbstbetrug
 
Einst lebten in des Waldes Tiefen
zwei kleine Zwerglein, die gern schliefen.
Sie schliefen stets den ganzen Tag
und auch noch nachts, denn das macht stark.
Doch Selbstbetrug, der schadet sehr.
Die Zwerglein gibt es längst nicht mehr.
 
28.7.2018
 



 

 

 

Die Tasse

Die Tasse stand auf einem Tisch
und dachte sich frank, frei und frisch:
Wie schön die Vögel draußen fliegen!
Das wäre auch für mich Vergnügen!
So sprang sie hoch. Im großen Bogen
ist sie beglückt vom Tisch geflogen.
“Ach, ist das schön!” – Dann tat´s nen Schlag.
Das war der Tasse letzter Tag.

Und die Moral von der Geschicht:
Mach nie zu große Sprünge nicht!


3.8.15

 

 

 

Einst schlang ich ne Wurst mit der Pelle
im Gehen herunter. Zu schnelle.
Schon steckte sie fest
und gab mir den Rest.
Nun schweb ich als Engel ins Helle.

 

Limerick; 20.8.14

 

 

 

Das Huhn und die Elemente
 
Ein Huhn sitzt gern im Sand.
Es liebt nun mal das Land.
Nicht sehr schätzt es das Meer,
denn Nässe scheut es sehr.
Auch ist die Luft nicht das,
was einem Huhn macht Spaß.
Doch Angst macht ihm nur eins.
Am Feuer-Grill, da weint´s.
 
 
19.7.14
 

 

Abschied

 

Der Abschied naht.

Mein Herz, es stockt.

Du dummer Kerl

hast es verbockt.

 

Fast siebzig Jahr

verbrachten wir

im Auf und Ab

des Lebens hier,

 

in Müh und Freud,

in Lust und Leid,

und unzertrennlich

allezeit.

 

Und jetzt, wo wir

gemeinsam alt,

drohst du mit Unbill,

eiseskalt!

 

Jetzt kommst du weg,

ist´s auch ein Schock,

mein lieber, alter

Eierstock.

 

20.5.14

 

 

 

Ein paar Limericks

vom April 14

 

Es wohnte ne Olle in Kinkel.
Die züchtete leckere Hinkel.
Stets briet sie sie ganz
und aß sie samt Schwanz
und legt´ dann ein Ei in den Winkel.
 
27.4.4
 
 
Kam einst eine Schöne aus Bremen.
Die tat sich vor Herren nicht schämen.
Sie zeigte viel Bein
und trank noch mehr Wein.
Wie lustvoll ist Brieftaschennehmen!
 
29.4.14  
 
 
Es lebte ne Schnake im Rheinland,
die Lust fand an Schnakerichs Einstand.
Doch weg war der Lurch!
So biss sie sich durch,
bis – klatsch – sie den Tod an nem Bein fand.
 
30.4.14
 
 

 

 

 

 

Ostererlebnis im Wald

Kahl schütteln sich die Bäume.
Der Wald erwacht.
Ich träume Frühlingsträume.
Ein Häschen lacht.
Hält es nicht einen Pinsel
in seiner Hand
dort auf der grünen Insel
am Waldesrand?

Ich reibe mir die Augen:
Eier - rot und blau!
Ist das denn zu glauben:
Bunt statt Einheitsgrau?
Ganz heimlich bleib ich stehen
und schaue zu.
Soll meine Seele sehen,
was für den Kopf tabu.

Quietschbunte Eier leuchten,
ein ganzer Berg.
Und dort im Moos, dem feuchten,
wartet ein kleiner Zwerg.
Der karrt die bunten Eier
mit Vater Has
zu unsrer Osterfeier.
Was für ein Spaß!

22.3.13

 

 

 

 

 

 

Rittersmann

Wer klopft denn da an meine Tür?
Gepanzert steht ein Ritter hier.
Er droht mit scharfen Waffen,
sieht mich als Menschenaffen.
Er droht und meint: "Du blödes Tier,
nimm mich von dieser Schaufel hier
und setz zurück mich in den Bach;
denn langsam wird mein Atem schwach!"


So packe ich den bunten Held...
Doch wie´s dem Panzertyp gefällt,
versucht er schnell, mich noch zu kneifen.
Statt Dank hör ich ihn nur noch keifen:
"Du blöder Aff, saus endlich los!
Sonst kneif ich dich in Po und Hos´!
Seitdem lob´ ich uns Menschenaffen,
so lang wir friedlich ohne Waffen.

8.6.12

 

 

 

 

 

Live-Musik

Dieser alte Holzgerappel
war vorzeiten eine Pappel.
Nun steht er steif und harrt,
was heimlich in ihm scharrt.
Fünf Siebenschläfer wärmen
sich auf in seinen Därmen.
"Wie guuuut!" hört er sie nuscheln
und spürt sie dankbar kuscheln.
Ein bisschen tiefer wagen
Larven, an ihm zu nagen.
Hirschkäfer sind´s, die schönen.
Er tut sie gern verwöhnen.
Ganz unten an den Wurzeln
junge Mäuse purzeln.

So hören die, die alt und steif,
des Lebens Musik auch noch live.

5.3.12

 

 

 

 


Vertan?

Ich stehe hier, bin aufgewacht.
Ist´s denn schon Frühling? Sprießen Blätter?
Nein, leider hab ich falsch gedacht:
Es herrscht eiskaltes, graues Wetter!

Hab mich vertan. Drum grins ich schief.
Ich dacht, die Sonne käm vorbei.
Mir war, als ob der Frühling rief.
Ach, liebe Leute, einerlei!

Ich halt jetzt weiter Winterruhe
und schnarche fröhlich vor mich hin.
Am Fuß hab ich schon grüne Schuhe.
Die starten durch beim Neubeginn!

Dann wandle ich auf Freiersfüßen
umwerbe Buchendamen sehr.
Im Wald erschallt mein heißes Küssen...
Ach, Frühling, komm doch endlich her!

28.1.12

 

 

 

 


Wassertreten 

Krampfadern sind ´ne arge Plage. 

Für diesen Raben ist die Frage:
"Meine sind schon richtig groß.
Wie werde ich die Dinger los?
Nach zuviel Ruh´n im Sonnenschein
muss ich was tun. Was kann das sein?" 

Jeden Tag ein bisschen beten
und außerdem auch wassertreten!  

19.12.11

 

 

 

 


Auf großem Fuße

Heut hatt´ ich einen irren Traum.
Ich traf im Wald ´nen Zehenbaum.
Der sonnte sich in stiller Muße,
lebt er doch stets auf großem Fuße.   

9.12.11

 

 

 

 

 


Uncharmant

Im tiefen Wald, im dunklen Tann,
begegnet mir ein Baumgeistmann.
Freundlich meint er: "Ui, da schau,
ein Hund mit seiner Menschenfrau!
Butz´ ist der Schön´re von euch beiden.
Doch notfalls kann ich dich auch leiden!"

Womit wohl klar bewiesen wär:
Ein Baumgeist ist kein feiner Herr!