März




Erster Huflattich


Es strahlt ein goldnes Licht im Wald.
Es leuchtet hell und lacht mir zu:
Schau, Frühling wird es jetzt nun bald.
Das Leben lacht, so lach auch du!


Schau endlich über das hinaus,
was dich so ängstigt oder quält,
denn alles geht am Schluss gut aus.
Ein jedes Schlimme lehrt und stählt.


Huflattich lacht mich strahlend an:
Ich bin der Abglanz allen Lichts.
In dir ist Freude, nimm sie an.
Seit still und heiter. Fürchte nichts!


17.3.2023






Frühlingsahnen


Ich ahne den Frühling
voll Zwitschern und Singen
und Lüften, die samtweich
mein Haar durchwehn.
Ich stehe und lausche,
vertraue dem Klingen
und spüre den Mut,
wieder Schritte zu gehn.


Ich atme das Leben
und lasse die Schmerzen
im Dunkel zurück,
geheilt und gebannt.
Ich spüre die Liebe
in meinem Herzen,
das Grünen des Frühlings,
das Atmen im Land.


23.3.2022





Falscher Weg?

 

So mancher Weg ist arg verschlungen.

Voll Mühe quäl ich mich bergan.

Leis hab ich mir ein Lied gesungen,

das macht mir Mut, bringt mich voran.

 

Wo ist mein Ziel? Erreich ich´s noch?

Ich stöhne, ächze, schreite fort.

Es gibt noch diese Chance! Doch -

ich komm zu einem andren Ort.

 

„Ach, so ein Mist!“ denk ich erschrocken.

„Hier wollte ich doch niemals hin!“

Doch plötzlich kann mich etwas locken,

verspricht mir größeren Gewinn.

 

Ich schaue, staune wie am Ziel.

Hier tun sich neue Welten auf!

Das Leben schenkt beständig viel.

Doch muss den Berg man erst mal rauf.

 

25.3.2021






Heimlich

 

Das Leben lebt,

auch wenn es sich nicht zeigt.

Es webt und bebt

ganz heimlich - und es steigt

aus dunkler Nacht

empor ins Sonnenlicht.

Es lebt und webt,

zeigt schüchtern sein Gesicht.

Das Leben lacht -

kaum hörbar ist der Ton.

Doch nach der Nacht

da singt es heimlich schon.

 

9.3.2021



 



Mandelblüten

 

Die ersten, die frühen,

ich glaube es kaum,

sie blühen und blühen,

so schön wie im Traum.

 

Sie duften voll Süße.

Wie zart sie doch sind!

Betörende Grüße

verwehen im Wind.

 

Ich stehe voll Staunen

und lächle vor Glück

und lausche dem Raunen:

Der März ist zurück.

 

Die Blüten verschenken

vergessenen Mut.

Nur fühlen, nicht denken!

Zu leben ist gut.

 

4.3.2021


Die Jesuitenmandel bei Forst a.d.Weinstr. ist jedes Jahr einer der ersten Mandelbäume, die blühen.






Corona-Zeit

 

Der Wind dröhnt dumpf

durch kahle Wipfel.

Es ächzt der Wald im Sonnenschein.

Nur Moos grünt stumpf.

Hoch überm Gipfel

kreist eine Krähe winzigklein.

 

Ich lausche bang,

vernehm´ das Knarren.

Wie´s ächzt und stöhnt und kreischend schreit!

Trotz Sturmwindklang

gilt jetzt: verharren.

Die Prüfung heißt: Corona-Zeit.

 

Es jault ein Baum.

Mich packt das Grauen.

Was kommt noch alles auf uns zu?

Doch Frühlingstraum

mahnt hinzuschauen:

Ihr hofft, erkennt und lernt dazu.

 

22.3.2020





Gefährliches Leben

 

Das Leben ist stets sehr gefährlich.

Es haut uns um und bringt uns um.

 

Doch meistens ist es nur beschwerlich.

Wir jammern gern und hängen rum.

Sind wir dann ausnahmsweise ehrlich,

sind wir nur faul und oftmals dumm.

Was andre haben, macht begehrlich.

Doch dafür mach ich mich nicht krumm!

 

Ach, leben ist ja so gefährlich –

Ich hänge besser nur noch rum.

 

4.3.2020




 

 

Frühlingsstürme


Dies ist mein Tag, wenn wilde Stürme brausen,

im kahlen Wald das alte Laub verwehn,

wenn über mir mit Knacken und mit Sausen

ein Ast abbricht. Erschrocken bleib ich stehn.

 

Dies ist mein Tag, wenn die Naturgewalten

entfesselt zeigen: Achtung, jetzt geht´s los!

Wenn wirbelnd tanzt der alte Blätterreigen

und Frühling startet wild und groß.

 

Dies ist mein Tag, wenn meine Seele aufräumt

und frische Luft durch meine Lungen weht,

wenn sich mein Alter lachend nicht mehr aufbäumt

und neu und mutig in die Zukunft geht.

 

4.3.2019

 

 

 

 

Dies ist mein Tag

 

Dies ist mein Tag,

wenn Winde wild die Wipfel zausen

und auch mein Herz mit Macht durchbrausen,

wenn grau der Himmel ist verhüllt

und dennoch meine Hoffnung schwillt.

 

Dies ist der Tag des Frühlingsrauschens

und des gebannten stillen Lauschens,

wenn Lustgezwitscher durch den Wald

aus mehr als hundert Kehlen schallt.

 

Dies ist mein Tag für neues Lachen,

für neue Träume, die erwachen,

ein Tag, mild, hoffnungsvoll und wahr.

Ich glaub´, dies wird ein gutes Jahr.

  

3.3.2019

 

 




Frühling und Alter
 
Ich schau´ nach vorn.
Dort winkt mir stumm mein Alter.
Doch seh´ ich Wiesen voller Blumen blüh´n.
Ich tanze froh
mit einem bunten Falter.
Denn tief in mir fühl´ ich das Leben glüh´n.
 
Ich schau zurück,
bin dankbar für mein Leben,
für diese Fülle, die gewesen ist.
Ich atme durch,
will weiter vorwärts streben,
  mich freuen auch an meiner Altersfrist.
 
Ich fühl´ beglückt,
wie sich die Bäume wiegen
und frisches Grün den Winterwald verhüllt,
wie Freuden
plötzlich über Nöte siegen
und neues Leben meine alte Welt erfüllt.
 
28.3.2018
 
Dieses Gedicht widme ich Peter Wuttge und seiner Frau.
Danke für Ihre vielschichtigen Talente, Ihr unglaubliches Engagement
und Ihre warme Menschlichkeit!





 
Erwachen
 
Der Wald erwacht.
Die Vögel zwitschern wieder.
Nach langer Nacht
dehn´ ich die müden Glieder.
 
Ein Hauch von Grün
liegt träumend in der Sonne.
Gedanken ziehn
zu Zeiten voller Wonne.
 
Wie still es ist!
Doch fühl´ ich leises Beben.
Der Frühling sprießt
und füllt uns neu mit Leben.
 
25.3.2018


 

 

 

 

 Frühling
 
Der Frühling zieht nun ein ins Herz.
Zwar gibt es Kummer, gibt es Schmerz.
Doch ist die Welt auch wunderschön.
Man muss das Schöne nur auch sehn.
 
Der Wald wird langsam wieder grün
und erste Blümchen wieder blühn.
Die Vögel zwitschern schon wie toll.
Noch ist mein Glas statt leer halb voll.
 
Zwar gibt´s noch dieses “Ich-nur-ich!”
und gleichgültiges “Kümmert´s-Mich?”
Noch gibt es Menschen, die nicht gut,
Verhalten, das mich bringt in Wut.
 
Wir sind halt alle nicht perfekt
und vieles mich zutiefst erschreckt.
Wie oft ist Angst der Hauptmotor
für das, was tief geht in mir vor.
 
Doch jetzt ist Frühling und die Zeit,
mich zu erneuern: Herz werd´ weit!
Das Leben ist auch jetzt noch schön.
Lass uns voll Freude vorwärts gehn.
 
19.3.2017

 

 

 

 

 

Und doch
 
Wenn auch des Lebens Farben nun verblassen
und müde mich dem Alter überlassen,
so trag´ ich doch durch alle Lebensschmerzen
die junge Frau von einst in meinem Herzen.
 
25.3.2016
 (Neue Version der Maigedichte “Und doch”)

 

 

 

 

 

Karfreitag
 
Karfreitag im Wald:
Eisregen und kalt.
Versinkt auch die Welt,
mich eines doch hält:
Ich bin nicht allein
und werd´ es nie sein.
Ich spüre die Lieben,
die bei mir geblieben -
wenn auch entrissen.
Sanft trägt mich das Wissen:
Das Leben webt weiter,
umfängt uns einst heiter.
Karfreitag – kein Ende,
stattdessen die Wende
zu Hoffnung und Mut.
Selbst Schmerzen sind gut.
 
25.3.2016

 

 

 

Mein Frühling
 
Stumm schlurfend durchstreif ich
den noch kahlen Wald.
Es raschelt mein Schritt.
Die Blätter sind alt.
 
Den Fuß setz ich achtsam
und schone die Reste.
Auch äug ich nach Frischem.
Denn jetzt kommt das Beste.
 
Da! Erste Blättchen,
zwitschernde Lieder!
Mein Wald in der Sonne -
Das Leben kehrt wieder.
 
30.3.14
 
 

 

 

 

 

Mein Tag im März

 

Dies ist mein Tag,

wenn erste Vögel singen

und neues Zwitschern alten Wald erfüllt,

wenn Meisen frisch

wie Silberglöckchen klingen

und Frühlingslicht

den dumpfen Sinn umhüllt.

 

Dies ist mein Tag,

wenn frische Winde blasen

und fröstelnd ich nach Frühlingszeichen schau,

wenn auf dem Feld

die Hasen trommelnd rasen

und erstes Grün

verdrängt das Einheitsgrau.

 

Dies ist mein Tag,

wenn gute Worte dringen

mit dunklem Lachen tief ins Herz hinein,

wenn nun im Wald

die Vögel wieder singen

und frischer Mut

erblüht im Sonnenschein.

 

 

26.2.14