Juli




Sommerflüstern


Schon träumt der Sommer erste Träume
von Reife und Vergänglichkeit,
und sanft erschließen neue Räume
Entspannung und Besinnlichkeit.


Ich leg die Beine hoch und döse,
das Leben fordert und strengt an.
Wir glauben manchmal, es sei böse,
doch formt es uns nur dann und wann.


Es kostet Kraft, doch es ist herrlich,
voll Fülle und vergnügtem Sein.
Es lügt nicht, sondern fordert ehrlich
uns ganz mit jeder Faser ein.


Doch irgendwann, da flüstert´s leise:
Nun ruhe aus und schlafe ein.
Erhol dich vor der nächsten Reise.
Ich bin der Frieden, du bist mein.


29.7.2023






Trockenheit


Gewitter hängen in der Luft.
Der Wald steht stumm, kein Vogel ruft.
Zutiefst genervt zerquetsche ich
die Bremse, die mich gerade sticht.
Das alte Grün hat keinen Duft.


Nur Schmetterlinge torkeln stumm
noch suchend im Gestrüpp herum.
Kein Nektar lockt hier. Weit und breit
nur dürres Gras und Trockenheit!
Die Welt und ich sind alt und krumm.


Nun schweift mein Blick zum Himmel hoch.
Dort oben lacht ein blaues Loch.
Doch sicher wird es Regen geben
und dann beginnt erneut das Leben.
Wir halten durch. Wir hoffen noch!


16.7.2023





 An meine Schwester


Langsam droht uns unser Ende,
schneller dir und später mir.
Wir hofften so auf eine Wende,
wir waren voller Lebensgier.


Wir ließen uns mit Mut behandeln.
Doch schließlich sahen wir es ein:
Das Schicksal lässt mit sich verhandeln,
doch ist es groß und wir sind klein.


Nun nehmen wir in Trauer Abschied.
Ich wünsch dir Frieden und viel Trost,
ein Herz, das schon ein Lächeln sieht,
und dass in dir kein Kampf mehr tost.


Ich wünsch dir Licht und Gottvertrauen,
die Ahnung einer bessren Welt,
viel Liebe, um darauf zu bauen,
und Gottes Hand, die deine hält.



11.7.2023





Warmer Wind


Ein warmer Wind liebkost mein Haar
und auch das Laub. Es raschelt leise.
Mein Sommer – einfach wunderbar!
Mir winken Blätter, nicken weise.


Ja, Leben kommt, blüht auf und geht.
Wie traurig scheint mir dieses Los!
Doch Sommerwind, er weht und weht
und flüstert leis: Das täuscht doch bloß!


So wie der Wind ist auch mein Leben.
Es weht und kämpft, flaut ab und schweigt.
Doch wird die Liebe weiter weben,
stets neu – auch wenn ein Tag sich neigt.


10.7.2023




 Zwerg


Der Sommer reift
mit Tagen heiß und trocken.
Mein Auge schweift,
ein Glitzern will mich locken.


Der See liegt blank
und schillernd in der Sonne –
ein Zaubertrank
für Träume voller Wonne.


Sitzt dort ein Zwerg
und winkt mir mit der Mütze?
Doch See und Berg
verschwimmen in der Hitze.


Ich glaub es nicht,
das kann nicht wirklich sein!
Bricht sich das Licht,
verwirrt mit irrem Schein?


Ich summe leis,
tauch tief in Märchenwelten.
Wer weiß, wer weiß?

Ein Zwerg winkt mir nur selten.


28.7.2022






 Julimorgen


Ich schaue schweigend in die Fernen.
Wie still vergnügt die Sonne blitzt!
Wie fröhlich schon die Vögel lärmen!
Die Welt ist neu und strahlt verschmitzt.


Ich atme durch und denke nach.
Auch dieses ist die Wirklichkeit.
Es gibt viel mehr als Weh und Ach
und Kreisen um das eigne Leid.


Der Tag ist neu und voll Versprechen
und Sonnenschein vertreibt den Schmerz.
Warum denn noch in Wunden stechen?
Die Sonne blinkt und blitzt ins Herz.


17.7.2022





 Heu


Das duftende Heu träumt von Sommer und Glück
und zaubert die Wünsche von damals zurück.
Genüsse des Lebens: Sonne, Natur
und Wochenendwonnen voll Freiheiten pur,
sinnliche Freuden und Sehnsüchte schwer.
Die Traum-Lebenszeiten – wie lang sind die her!


Heute ist Klarheit und Wahrheit gefragt,
veränderte Werte. Mein Herz ist betagt.
Ich atme den Heuduft und sauge ihn ein.
Altern ist anders, sucht Wahrheit statt Schein.
Wie reich ist das Leben! Man sieht es erst spät.
Wie hell scheint die Sonne! Doch Wind weht und weht…


9.7.2022

 





Sommer-Gräuel


Der Sommer grünt –
und frisst doch seine Kinder;
denn unverblümt
verspeist er mich vorm Winter.


Voll Inbrunst saugt
die Zecke, Bremse, Mücke
und frisst mich auf,
vergnügt voll Gier und Tücke.


Der Sommer grünt
und ist mir doch nicht recht;
denn ohne Blut,
da lebt sich´s einfach schlecht.


3.7.2022






Sommerreife

 

Der Sommer reift

und mit ihm seine Kinder.

Nur Liebe schweift

durch Sommer, Herbst und Winter -

zu denen hin,

die tief mir sind verbunden.

Sie tragen mich

durch meine schweren Stunden.

 

Der Sommer reift.

Ich reife unter Schmerzen.

Doch Liebe schweift

von euch zu meinem Herzen.

Sie schweift und trägt

durch alle Lebenszeiten.

Wo sie sich regt,

wird Kraft mich stets begleiten.

 

31.8.2021





Wege

 

Wege kommen, Wege gehen.

So manche sind gespickt mit Schmerz.

Ich gehe dennoch, bleib nicht stehen.

Denn Gottvertrauen füllt mein Herz.

 

31.7.2021





Vertrauen statt Angst

 

Ich steige empor

auf schwierigem Pfad.

Hier zwitschert der Chor

der Vögel mir Rat:

Deine OP wird schwierig und lang.

Doch ist sie dein Glück. Vertrau, sei nicht bang!

 

Ich steige empor

und atme tief ein.

Ich lausche dem Chor.

Ja, so soll es sein!

Vertrauen statt Angst und nur Dankbarkeit.

Ich trau dieser Hilfe, sie trägt mich noch weit.

 

Ich steig voll Vertrauen

und spür neuen Mut.

Ich kann darauf bauen:

Ja, alles wird gut!

 

29.7.2021





Wundervoller Tag

 

Dies ist mein Tag,

wenn Sommerwiesen blühen

und warmer Wind mein graues Haar liebkost,

wenn Hoffnungsfunken Laub mit Licht durchsprühen

und Ängste schweigen, die bisher getost.

 

Dies ist mein Tag,

wenn ich in Gottes Händen

den Frieden spüre, der mich ewig trägt,

wenn Mut und Zuversicht nicht plötzlich enden,

auch wenn ich weiß, dass mir so früh die Stunde schlägt.

 

Dies ist mein Tag,

wenn still die Wälder lächeln

und diese Welt vor Sommerfreuden strahlt,

wenn Hoffnungen wie warme Winde fächeln

und Dankbarkeit ein Bild voll Wunder malt.

 

23.7.2021





Angst und Hoffnung

 

Leise weint der Abschiedsschmerz,

und die Angst jault klagend laut.

Du liebes, armes Menschenherz,

bist noch geschockt. Dir graut und graut.

 

Doch gehe in dich, tief hinein,

in deinen innren Seelenkern.

Da spürst du: Ja, es muss so sein.

Auch in der Nacht blinkt noch ein Stern.

 

Wenn auch Verzweiflung drohend spricht,

vertraue dem Getragensein!

Blick statt ins Dunkel dort ins Licht.

Auch Zuversicht beginnt stets klein.

 

Die Hoffnung flüstert: Wirst nicht leiden!

Der Riesenschmerz, vor dem dir graut,

lässt medizinisch sich vermeiden.

Vertrau dem Licht, das Brücken baut!

 

22.7.2021

 




Schicksalsfaden

 

Es webt und webt der Schicksalsfaden.

Die Zukunft schmilzt und ändert sich.

Ich habe Angst um meine Saaten,

vor diesem letzten schwarzen Strich.

 

Doch leise heilt in mir das Grauen.

Die Perspektiven ändern sich.

Ich kann auf Gottes Hände bauen,

halt mein Gesicht ins Sonnenlicht.

 

19.7.2021






Ganz leise

 

Ganz leises Gezwitscher

und mildfeuchte Luft.

Mich drückt der Gedanke:

Die Ewigkeit ruft.

 

Bin dennoch getragen

durch Raum und durch Zeit.

Nur jetzt nicht verzagen:

Es quält mich kein Leid.

 

Ganz leises Gezwitscher -

ein Vogel still singt.

Ich schlürfe das Leben:

Die Ewigkeit winkt.

  

17.7.2021




Das Foto ist nicht von mir. Ich darf es aber benutzen.



Insektensterben

 

Viel Flugverkehr ist grauenhaft.

Ununterbrochen dieses Brummen!

Ich lauf im Wald, bin ganz geschafft.

Um meinen Kopf herum nur Summen -

 

Insektensterben - unbestritten.

Doch hier bei mir, da leben sie.

Sie krabbeln, beißen, stechen mitten

in mein Gesicht. Du blödes Vieh!

 

Ich liebe Tiere – und schlag zu.

Mit Häme quetsche ich sie sacht.

Nur Leichen lassen mich in Ruh.

Insektensterben – hausgemacht.

 

31.7.2020





Einmal…

 

Einmal im Leben ist alles vorbei:

Jugend und Träume, Verliebtsein und Mai.

 

Noch jedoch freut dich das sprießende Grün.

Bunt ist das Herbstlaub und Astern erblühn.

 

Doch irgendwann gehst du der Stille entgegen,

sehnst dich nach Schnee auf verlassenen Wegen.

 

Bist ganz erschöpft von des Lebens Schmerzen,

Kämpfen, Versuchen, willst Frieden im Herzen.

 

Einmal beginnt deine Seele zu schweben,

freudig und dankbar für all das im Leben.

 

25.7.2020





Angst?

Angst scheint Leben oder Tod -
Ist sie Warnung vor der Not
oder Stillstand und Blockade?
Sich nicht trau´n, ist oftmals schade.
Denken, wägen, klar abschätzen:
Könnte mich etwas verletzen?

Doch wenn nicht, hör auf zu denken,
trau Impulsen, die dich lenken!
Droht Gefahr, renn weg. Los, renn!
 Sonst jedoch gilt: Yes, I can!

 

18.7.2020





Hexenbesen

 

Tief im Wald ein Hexenbesen –

Ist hier jemand abgestürzt?

Ist eine Hexe hier gewesen?

Ist ihr Leben nun verkürzt?

 

Leben Hexen nicht bekanntlich

ewig weiter – dreist und frei?

Trotz des Pechs vergnügt, so fand ich

ne alte Hexe und noch zwei.

 

Die eine von den andern beiden

war noch neu und wollte mit.

Sie tat die Hexen stets beneiden,

heißt sie doch Rosmarie Schmitt.

 

Nun lernt sie fliegen ohne Besen

und lachen, dass der Himmel bebt.

Ist niemals derart frei gewesen -

und froh. Von jetzt an wird gelebt!

 

16.7.2020




Im warmen Wald

Im warmen Wald,
wenn milde Winde wehen
und Vögel zwitschern voller Lust ihr Lied,
wenn meine Füße leisen Schrittes gehen,
zieht Sommerfrieden tief im Herzen mit.

Im warmen Wald,
wenn  Sorgen endlich schweigen
und Zuversicht die alten Nöte deckt,
tanzt  wundersam am Bach ein Zauberreigen.
Ihr Elfen, haltet euch nicht mehr versteckt?

Im warmen Wald
geht auch mein Herz auf Reisen,
ist still erfüllt und findet seine Ruh.
Es lauscht verzückt den altvertrauten Weisen
und fliegt im Traum der ew´gen Heimat zu.

4.7.2020


 

 


Durchgeschwommen

 

Jahre kommen, Jahre gehn.

Bin durchgeschwommen wie durch Seen.

Irgendwann, erschöpft, erschlafft,

habe ich es fast geschafft.

Das Ufer kommt zum Glück in Sicht.

Nein, noch zu früh! Noch will ich nicht.

 

  21.7.2019




Zweierlei

 

Freundlichkeit und Herzlichkeit

sind spürbar zweierlei.

Zwar machen beide Herzen weit

und seh´n dich stark und frei.

 

Doch „freundlich“ kann rein sachlich sein,

auch ohne warme Emotion.

Ist halt nicht süß wie neuer Wein,

klingt gut, doch ohne Herzenston.

 

Das Alter sagt: Werde bescheiden!

Wer kriegt schon alles, was er will?

Ist es nicht gut? Musst du denn leiden?

Mein Kopf nickt: ja. Mein Herz weint still.

  

5.7.2019





Aufwachen im Paradies

 

Die Vögel zwitschern, singen

und flattern durch die Tür.

Im Bett lausch ich dem Klingen:

Mein Sommermorgen hier!

 

Ich atme ein die Kühle.

Die Sonne blinkt durchs Grün.

Das Glück, das ich hier fühle,

lässt schier mein Herz erglühn.

 

Ich liege noch und lausche.

Ich glaub, ich träume dies.

Mit keinem je ich tausche.

Ich bin im Paradies.

  

4.7.2019





Schwüle
 
Es glüht der Wald
und brütet in der Schwüle.
Mein Herzschlag hallt.
Ich sehne mich nach Kühle.
 
Ganz heiß gelaufen
sind mir Kopf und Seele.
Bin ich verdorrt
wie meine trockne Kehle?
 
Wo komm ich her?
Und was sind meine Ziele?
Was suche ich?
Der Fragen gibt es viele.
 
Ein Lüftchen weht,
dazu ein Hauch von Wahrheit.
Gemach, gemach,
die Zeit allein bringt Klarheit.
 
25.7.2018






Kratzer im Lack
 
Das Alter kratzt
ganz schön am Lack
und mancher stöhnt:
Ich alter Sack!
 
Doch unsre Seele
hat noch Flügel.
Sie findet Glück
bei Wald und Hügel
und ist noch die,
die sie einst war.
Sie liebt das Leben,
sagt noch ja.
 
Ich schaue dankbar
weit zurück
und sehe klar:
Jetzt ist mein Glück.
 
24.7.2018





Glück
 
Es gibt ein Glück,
da hüpft das Herz.
Es hüpft haushoch,
ganz ohne Schmerz.
Es kennt nur Freude
tief in sich.
Die Welt ist schön,
das Leben licht.
Oh, Augenblick,
wie bist du schön!
Du solltest nie
vorübergehn.
 
23.7.2018


 



Wie kann das sein?
 
Da ist die Stille,
  dieser Friede, der beglückt.
Und doch ist da auch noch der Wille
nach deinem Anruf. Bin ver-rückt.
 
Dass so viel Gleichklang
plötzlich da ist,
Gespräche ständig endlos sind,
dass ich ganz bang
mich frag´, ob´s wahr ist,
wann wohl dies Glück verweht im Wind.
 
Mein Alter schützt mich
vor Verliebtsein.
Doch springt mein Herz tief innen an.
Es tanzt und sieht dich
als den Menschen, der mir vertrauter Freund sein kann.
 
20.7.2018





Wieder bei mir


Wieder gelandet,

wieder bei mir.

Mein Herz war gestrandet.

Es ist wieder hier.


Es gibt nicht die Nähe,

nach der ich gegiert.

Denn das, was ich säe,

nur Kopf-Saat gebiert.


Die Mühen des Geistes

sind trotzdem Gold wert.

Doch in mir zerreißt es

den Gleichklang, der nährt.


Für mich gilt als Wahrheit:

Das Herz nur sieht klar.

Rein sachliche Klarheit

ist gut. Doch auch wahr?


16.7.2018



 

Trost

 

Sanft tauche ich ein

in des Waldes Stille.

Ich lausche den Bäumen,

erspüre die Fülle,

begrüße die Blaubeern

am Wegesrand

und knüpfe zum Urgrund

des Lebens ein Band.

 

Menschen sind unruhig.

Sie sind stets aktiv.

Sie suchen und ordnen.

Doch läuft etwas schief.

Sie reden von sich

und was sie antreibt,

vergessen dabei,

wo der andere bleibt.

 

Ich fühle mich leer,

bin wie ausgepumpt.

Will ich zu viel?

Bin plötzlich verstummt.

Nun atme ich tief.

Das Herz in mir tost.

Doch dann schlägt es ruhig.

Der Wald ist mein Trost.

 

8.7.2018

 

 

 

 

Fast schon Freunde

 

Zwei Menschen, die sich länger kennen,

berühren mit der Seele sich.

Sie könnten sich schon Freunde nennen.

Das Leben ist so hell und licht.

 

Sie warten täglich auf die Nähe,

die sie per Telefon beglückt.

Es ist, als ob man sich auch sähe,

so nahe sind die Zwei gerückt.

 

Doch schmerzt in einem Herz ein Stich:

Der andre redet nur von sich.

  

6.7.2018

 

 


 

Kopf hoch

 

Packt dich des Lebens Faust am Kragen

und beutelt dich aus purem Frust,

kannst du mit Mut ein Neues wagen.

Verliere nie die Lebenslust.

 

Sommertage sind oft hitzig.

Nicht jeder ist auf Frieden aus.

Trag´s mit Humor. Sieh es doch witzig.

Schmeiß Ärger aus der Seele raus.

 

Achte lieber auf dein Gutes.

Die Welt hat immer Freud und Leid.

Kopf hoch – und bleibe guten Mutes.

Dein Blick ist klar und trägt dich weit.

  

1.7.2018

 

 



Trost
 
Ich brauche Trost so manches Mal.
Mal pieksen winzig kleine Sorgen.
Mal plagt ein Schmerz, der längst schon schal,
doch Ängste schürt vorm nächsten Morgen.
 
Ich brauche Trost, wenn Stürme brausen,
das Leben schier zusammenbricht,
  versteckt im Schafspelz Wölfe hausen,
ein Herz doch nur auf Geld erpicht.
 
Ich brauche Trost, wenn Abschied droht,
Gefühle bald alleine bleiben,
wenn ich nicht lindern kann die Not,
und Worte leere Zeilen schreiben.
 
Ich brauche Trost, weil ich gefangen
in meiner eig´nen Weltsicht bin.
Versteh´ nur langsam, dass viel Bangen
nur Ängste bringt, doch nie Gewinn.
 
Ich finde Trost für meine Nöte
in jedem dunklen Stundenschlag.
Denn nach der Nacht bringt Morgenröte
das Licht für einen neuen Tag.
 
Ich fühle Trost in vielen Dingen,
die voller zartem Zauber sind,
die mir ein Lied von Freude singen,
mich kosen wie der Sommerwind.
 
18.7.2017



 

 

Das Jahr fährt fort

in seinem stillen Ringen.

Es bräunt das Blatt.

Auch Vögel kaum noch singen.

Das frische Grün

des Anfangs weicht dem Alten.

Der Sommer reift

und legt die Stirn in Falten.

Ich reife auch

und spüre stille Wehmut.

Nun zählt die Frucht,

voll Fülle, süß und gut.

  

25.7.2016

 

 

 

 

 

Zeiten

 

Zeiten gibt´s,

die sind wie ein Korsett.

Es bleibt kein Raum.

Nichts macht die Zwänge wett.

Man funktioniert

und fragt nicht: Halt ich´s aus?

Die Zeit gebiert

statt Träume eine Laus.

Die krallt sich fest

und saugt dein letztes Blut.

Dann rinnt die Zeit

und zeigt: Auch das war gut.

 

20.7.16   

 

 

 

 

Spiegel mit Falten

Mein Spiegel, der hat Falten.
Er taugt nichts mehr.
Gehör nun zu den Alten -
Das Glas halb leer.

Doch wenn ich´s recht bedenke,
ist es halb voll.
Find ich doch die Geschenke
des Alters toll.

Mich freut mein freies Leben
in Wald und Flur.
Kann viel versteh´n und geben,
auch Liebe pur.

Mein Spiegel, der hat Falten.
Doch strahlt sein Glanz.
Bin glücklich bei den Alten -
bin heil und ganz.


 11.7.15

 

 

 

Streiten – immer wieder neu
 
Die Welt ist schlecht und hinterhältig
und bietet Anlass für viel Streit.
Nur wer geschmäht als arg einfältig,
nimmt Streit halt hin als Menschenleid.
Er kann ihn manchmal gut verstehen -
und wird ihm aus dem Wege gehen.
 
Die Welt ist schlecht und hinterhältig
und jeder hat sein rotes Tuch
und kämpft dabei mit Tricks vielfältig
für Besserung. “Versuch macht kluch.”
Doch frag ich mich, was nährt den Streit?
Ich bin der Beste weit und breit?
 
Die Welt ist schlecht und hinterhältig.
Doch treibt sie vorwärts ein Motor.
Denn weil sie ächzt und kreischt vielfältig,
dringt stetig neuer Klang ans Ohr.
So scheint das Streiten wohl vonnöten,
doch eines nicht: Mit Worten töten!
 
 
22.7.14

 

 

 

Tränenmeer
 
Ich sinke tief in Schmerz und Pein.
Verzweifelt reck ich meinen Hals.
Doch steigt die Flut, dringt in mich ein,
ein Tränenmeer aus Schmerz und Salz.
 
Ich bin nicht mehr, agiere nur.
Mechanisch lebe ich den Tag.
Dann sinkt die Flut und Lebensuhr
läuft noch. Doch schweigt ihr Stundenschlag.
 
Die Welt ist alt und ist auch neu,
nicht mehr vertraut, wie sie einst war.
Doch trägt sie mich. So schreit ich scheu
in diesen Tag, so neu und klar.

17.7.14

 

 

 

 

Zaubernacht

 

Im Zauber einer stillen Nacht -
Die Träume fliegen.
Blütenpracht -

Mein Herz erklimmt den dunklen Berg,
folgt Silbermond
und Schattenzwerg.

Äugt dort ein Wesen zwergenklein
mit sanftem Blick
im Mondenschein?

Ich flüstre leis: “Komm, zeig dich nur!”
Schon flieht das Reh
in dunkle Flur.


Doch bleibt der Zauber dieser Nacht
voll Mondenschein
und Blütenpracht.

16.7.14

 

 

 

 

  

Die Zeit ist ein Schwert.

 

Die Zeit ist ein Schwert.

Sie macht scharfe Schnitte.

Nichts ist, was währt.

Sie hört keine Bitte.

 

Sie fordert uns ganz

und formt uns stets neu.

Sie gibt neue Chance,

schenkt Gras erst, dann Heu.

 

Die Zeit ist kein Feind,

nur stetes Beginnen.

Wenn Angst in mir weint,

seufzt sie tief drinnen.

 

Die Zeit weilt und geht,

nimmt Freude und Leid.

Alles verweht.

Bis zur neuen Zeit.

  

29.7.13 

 

 

 

 

 

Sommerwald
 
Sanft summt der Wald.
Noch kühlt die Morgenfrische
den sommerheißen Tag.
Ein Spechtruf hallt.
Insekten geh´n zu Tische.
Mein Herz pocht ruhig und stark.
 
Der Sommer kreißt,
gebiert des Lebens Fülle
und fordert seinen Preis.
Der Wald verschleißt.
Schon löchrig ist die Hülle,
zernagt von nimmermüdem Fleiß.
 
Doch wächst mein Mut.
Wie vielfach ist das Leben!
Tür zu – Tür auf: Ein neues Spiel.
Alles ist gut.
Ich spür´ das ew´ge Weben.
Der Tag ist neu und bietet mir noch viel!
 
21.7.13

 

 

 

 

Grüne Freunde
 
Ihr grünen Freunde,
ihr lächelt mir zu,
muntert mich auf,
schenkt innere Ruh.
 
Seid mir ein Gleichnis
für Leben und Tod,
für Glück und Gedeihen
und Zeiten der Not.
 
Ihr Grünen lebt jetzt,
ergreift jetzt die Chance,
entfaltet die Fülle
und bleibt in Balance.
 
Was raunt ihr mir zu?
“Hör auf, dich zu müh´n!
Auch du bist nur Pflänzchen
im ewigen Grün!”
  
16.7.13
 

 

 

Leben

 

Was bedeutet leben?

Nach Glück und Freude streben.

In Leidenschaft erbeben.

An Illusionen kleben.

Doch auch den Blick erheben.

Den andern miterleben.

Und vollen Herzens geben.

   

7.7.13