| JuliDas Foto ist nicht von mir. Ich darf es aber benutzen.
Insektensterben
Viel Flugverkehr ist grauenhaft.
Ununterbrochen dieses Brummen!
Ich lauf im Wald, bin ganz geschafft.
Um meinen Kopf herum nur Summen -
Insektensterben - unbestritten.
Doch hier bei mir, da leben sie.
Sie krabbeln, beißen, stechen mitten
in mein Gesicht. Du blödes Vieh!
Ich liebe Tiere – und schlag zu.
Mit Häme quetsche ich sie sacht.
Nur Leichen lassen mich in Ruh.
Insektensterben – hausgemacht.
31.7.2020
Einmal…
Einmal im Leben ist alles vorbei:
Jugend und Träume, Verliebtsein und Mai.
Noch jedoch freut dich das sprießende Grün.
Bunt ist das Herbstlaub und Astern erblühn.
Doch irgendwann gehst du der Stille entgegen,
sehnst dich nach Schnee auf verlassenen Wegen.
Bist ganz erschöpft von des Lebens Schmerzen,
Kämpfen, Versuchen, willst Frieden im Herzen.
Einmal beginnt deine Seele zu schweben,
freudig und dankbar für all das im Leben.
25.7.2020
Angst?
Doch wenn nicht, hör auf zu denken,
18.7.2020
Hexenbesen
Tief im Wald ein Hexenbesen –
Ist hier jemand abgestürzt?
Ist eine Hexe hier gewesen?
Ist ihr Leben nun verkürzt?
Leben Hexen nicht bekanntlich
ewig weiter – dreist und frei?
Trotz des Pechs vergnügt, so fand ich
ne alte Hexe und noch zwei.
Die eine von den andern beiden
war noch neu und wollte mit.
Sie tat die Hexen stets beneiden,
heißt sie doch Rosmarie Schmitt.
Nun lernt sie fliegen ohne Besen
und lachen, dass der Himmel bebt.
Ist niemals derart frei gewesen -
und froh. Von jetzt an wird gelebt!
16.7.2020
Im warmen Wald
Durchgeschwommen
Jahre kommen, Jahre gehn.
Bin durchgeschwommen wie durch Seen.
Irgendwann, erschöpft, erschlafft,
habe ich es fast geschafft.
Das Ufer kommt zum Glück in Sicht.
Nein, noch zu früh! Noch will ich nicht.
21.7.2019
Zweierlei
Freundlichkeit und Herzlichkeit sind spürbar zweierlei. Zwar machen beide Herzen weit und seh´n dich stark und frei.
Doch „freundlich“ kann rein sachlich sein, auch ohne warme Emotion. Ist halt nicht süß wie neuer Wein, klingt gut, doch ohne Herzenston.
Das Alter sagt: Werde bescheiden! Wer kriegt schon alles, was er will? Ist es nicht gut? Musst du denn leiden? Mein Kopf nickt: ja. Mein Herz weint still.
5.7.2019
Aufwachen im Paradies
Die Vögel zwitschern, singen und flattern durch die Tür. Im Bett lausch ich dem Klingen: Mein Sommermorgen hier!
Ich atme ein die Kühle. Die Sonne blinkt durchs Grün. Das Glück, das ich hier fühle, lässt schier mein Herz erglühn.
Ich liege noch und lausche. Ich glaub, ich träume dies. Mit keinem je ich tausche. Ich bin im Paradies.
4.7.2019 Schwüle Kratzer im Lack Glück
Wie kann das sein?
Wieder gelandet, wieder bei mir. Mein Herz war gestrandet. Es ist wieder hier. Es gibt nicht die Nähe, nach der ich gegiert. Denn das, was ich säe, nur Kopf-Saat gebiert. Die Mühen des Geistes sind trotzdem Gold wert. Doch in mir zerreißt es den Gleichklang, der nährt. Für mich gilt als Wahrheit: Das Herz nur sieht klar. Rein sachliche Klarheit ist gut. Doch auch wahr? 16.7.2018
Trost
Sanft tauche ich ein in des Waldes Stille. Ich lausche den Bäumen, erspüre die Fülle, begrüße die Blaubeern am Wegesrand und knüpfe zum Urgrund des Lebens ein Band.
Menschen sind unruhig. Sie sind stets aktiv. Sie suchen und ordnen. Doch läuft etwas schief. Sie reden von sich und was sie antreibt, vergessen dabei, wo der andere bleibt.
Ich fühle mich leer, bin wie ausgepumpt. Will ich zu viel? Bin plötzlich verstummt. Nun atme ich tief. Das Herz in mir tost. Doch dann schlägt es ruhig. Der Wald ist mein Trost.
8.7.2018
Fast schon Freunde
Zwei Menschen, die sich länger kennen, berühren mit der Seele sich. Sie könnten sich schon Freunde nennen. Das Leben ist so hell und licht.
Sie warten täglich auf die Nähe, die sie per Telefon beglückt. Es ist, als ob man sich auch sähe, so nahe sind die Zwei gerückt.
Doch schmerzt in einem Herz ein Stich: Der andre redet nur von sich.
6.7.2018
Kopf hoch
Packt dich des Lebens Faust am Kragen und beutelt dich aus purem Frust, kannst du mit Mut ein Neues wagen. Verliere nie die Lebenslust.
Sommertage sind oft hitzig. Nicht jeder ist auf Frieden aus. Trag´s mit Humor. Sieh es doch witzig. Schmeiß Ärger aus der Seele raus.
Achte lieber auf dein Gutes. Die Welt hat immer Freud und Leid. Kopf hoch – und bleibe guten Mutes. Dein Blick ist klar und trägt dich weit.
1.7.2018
Das Jahr fährt fort in seinem stillen Ringen. Es bräunt das Blatt. Auch Vögel kaum noch singen. Das frische Grün des Anfangs weicht dem Alten. Der Sommer reift und legt die Stirn in Falten. Ich reife auch und spüre stille Wehmut. Nun zählt die Frucht, voll Fülle, süß und gut.
25.7.2016
Zeiten
Zeiten gibt´s, die sind wie ein Korsett. Es bleibt kein Raum. Nichts macht die Zwänge wett. Man funktioniert und fragt nicht: Halt ich´s aus? Die Zeit gebiert statt Träume eine Laus. Die krallt sich fest und saugt dein letztes Blut. Dann rinnt die Zeit und zeigt: Auch das war gut.
20.7.16
Spiegel mit Falten
Streiten – immer wieder neu
Tränenmeer
Zaubernacht
Im Zauber einer stillen Nacht -
Die Zeit ist ein Schwert.
Die Zeit ist ein Schwert. Sie macht scharfe Schnitte. Nichts ist, was währt. Sie hört keine Bitte.
Sie fordert uns ganz und formt uns stets neu. Sie gibt neue Chance, schenkt Gras erst, dann Heu.
Die Zeit ist kein Feind, nur stetes Beginnen. Wenn Angst in mir weint, seufzt sie tief drinnen.
Die Zeit weilt und geht, nimmt Freude und Leid. Alles verweht. Bis zur neuen Zeit.
29.7.13
Sommerwald
Grüne Freunde
Leben
Was bedeutet leben? Nach Glück und Freude streben. In Leidenschaft erbeben. An Illusionen kleben. Doch auch den Blick erheben. Den andern miterleben. Und vollen Herzens geben.
7.7.13
|