| August
Spätsommer
Spätsommer duftet
nach Blüten und Stroh,
nach Lust, jetzt zu leben
voll Hoffnung und froh.
Spätsommer duftet
nach Dasein im Jetzt,
nach Spaß an der Fülle:
Mit allem vernetzt.
Spätsommer duftet
nach Lächeln im Schmerz,
nach tiefem Verstehen
und Frieden im Herz.
24.8.2020
Elfen
Sie drehen sich biegsam im flirrenden Licht, Sie flirten und fächeln. Ihr Lächeln verspricht. Dir winken die Elfen? Mein Herz schier zerbricht. Ich höre ihr Girren. Doch ich seh sie nicht.
18.8.2020
Hätt ich mal
Manchmal steckt man einfach fest. Es geht nicht vor und nicht zurück. Du fühlst: Das gibt mir jetzt den Rest. Wo bleibt denn mein verdientes Glück?
Dann merkst du: So ist´s doch bequem, brauch nicht viel tun – es geht mir gut. Mein Leben ist doch angenehm. Brauch keine Flamme, nur die Glut.
Dein Alltag bleibt nun ewig so. Einst bist du alt und fühlst die Qual: Was wäre, wenn… Wär ich dann froh? Du seufzt und denkst: Ach, hätt ich mal…
14.8.2020
Hitze genießen
Die Sonne heizt. Sie heizt voll Lust und Häme. Bin eingebeizt in Schweiß, dass ich mich schäme.
Ein Wolf nicht mal frisst solche Stinkebrocken. Voll Salz - doch schal - kann keinen mehr ich locken.
Gott sei´s gedankt, was Jahre endlich schafften: In mir verlangt nichts mehr nach Leidenschaften.
Die Sonne heizt. Nicht mäkeln! Nie verdrießen! Was mich jetzt reizt, ist, ALLES zu genießen.
12.8.2020 Reife
Der Sommer reift
und mit ihm seine Kinder.
Ein Häher keift.
Ich denke schon an Winter.
An stille Zeit,
an Einsamkeit und Frieden,
Geborgenheit
und Wege abgeschieden.
Ich schau ins Grün
und such doch nur die Farben,
die in mir blühn.
Die sprießen aus den Narben.
Mein Tal liegt still.
Es glüht im fahlen Lichtschein.
Was ich einst will?
In mir zu Hause sein.
3.8.2020
Verzeihen
Verzeihen, loslassen, unbeschwert sein ist zwar viel Arbeit. Doch muss es sein. Denn unbeschwert gehen, befreit von viel Last, heißt Frieden und Freiheit, Leben, das passt. Verzeihen heißt Segen für den, der es tut. Es öffnet das Herz für Freude und Mut.
Verzeihen tut gut. 29.8.2019
Mein Kreuz
Die Welt ist schön, doch voller Kreuze. So viele wurden abgestellt. Warum nur trug ich meins so lange? Warum hat es mich so gequält?
Nun steht´s auch da, zurück gelassen, das Kreuz, das mich oft schwer gedrückt, ein Kreuz wie viele an den Straßen. Ich brauch´s nicht mehr. Bin tief beglückt.
Adieu, mein Kreuz, du warst kein leichtes. Auch ich für dich nicht ideal. Wir trennen uns, denn heute reicht es! Ich lass dich los: Es war einmal... 28.8.2019
Spätsommerglück
Ein Lebenstag, still, heiß und scheu. Die Bäume brutzeln in der Sonne. Der Sommer reift und dennoch neu ist mir mein Tag voll purer Wonne.
Ich spür das Glück, das Glück im Heute. Wie schön ist diese Sommerwelt! Ich atme tief, bin voller Freude. Wie sehr mein Leben mir gefällt!
28.8.2019
Sommerwölkchen
Sommerwölkchen, Wattebäusche. Zauberwelt aus Licht und Luft. Zärtlich dämpft der Wald Geräusche, beschenkt mein Herz mit seinem Duft.
Sanft verfliegen meine Träume. Bin von Illusionen leer. Träume sind halt doch nur Schäume. Hab keine Kraft für Kämpfe mehr.
Lächelnd schau ich in die Bläue: Herz, willst du noch fliegen, sag? Fliege mutig - ohne Reue. Genieße deinen neuen Tag.
13.8.2019
Flügel
Ich habe Flügel. Ich muss fliegen.
Lass deinen Kescher aus der Hand.
In deinen Armen möcht ich liegen,
zu fliegen in ein fernes Land.
Ein Land, in dem wir uns nur stützen,
das freie Räume offen lässt,
in dem wir unsren Zielen nützen.
Statt Freiheitsrest wiegt warmes Nest.
Auch du hast Flügel. Du musst fliegen.
Auch du willst ganz dein Leben führn.
Selbst wenn wir uns im Arme liegen,
so wolln wir dennoch Freiheit spürn.
19.8.2018
Neuer Mut
Ein Mensch, der manchen Weg beschritten, der ausgelotet auch das Leid, der mutig Hochs und Tiefs durchlitten, der glaubt am Schluss: Ich bin gefeit.
Im Alter kann nichts mehr passieren. Die Illusionen gibt´s nicht mehr. Ich hab genug vom Ausprobieren. Hat nicht gelohnt. Nun bin ich leer.
Ich bin allein. Ich bin gesund. Ich lebe gern auf mich gestellt. Ich komme klar – selbst ohne Hund - und freue mich an dieser Welt.
Ich wandre heiter unter Bäumen. Und nur fürs Altsein brauch ich Mut. Hab endlich aufgehört zu träumen. Denn auch allein ist alles gut.
Da kommt es anders als erwartet. Das Schicksal lacht mir zu verschmitzt: Du bist doch längst neu durchgestartet. Hab Mut, dein Glück ist aufgeblitzt. 14.8.2018
Daheim
Wälder und Seen
aus Zeiten uralt,
Felsen, die stehen
verzaubert im Wald.
Hier bin ich geborgen,
hier möchte ich sein.
Es schweigen die Sorgen,
du Wahlheimat mein.
Bäume sind Schwestern, sie weiten mein Herz.
Was quälte mich gestern?
Geheilt ist mein Schmerz.
Hier finde ich Heimat,
denn hier will ich sein.
Hier wird mein Herz satt.
Für immer daheim.
10.8.2018 Einmal Nun lauf schon! Los, lauf! 1.8.2018
Flirrendes Licht
Mein Herbst
Die Tasse
Abschied
Ich widme dieses Gedicht meinem lieben, alten Freund Helmut G. Er verstarb am 26.7.2015.
Letzte Sommertage
Der Sommer reift
Für Butze
Mein treuer Freund und guter Begleiter, nun werden wir alt und tun uns schon schwer. Zwar geht es noch weiter. Doch Abschiedsgedanken schmerzen mich sehr.
Ich schau dich still an, seh keinerlei Ängste, nur gleichbleibend ruhige Gelassenheit. Du fürchtest kein Ende, auch wenn unsre längste gemeinsame Strecke versank in der Zeit.
Butze, mein Held, mein treuer Gefährte, dich schrecken nicht Sorgen noch Ängste, noch Pein. In deiner Welt zählen nur Werte wie Bratwurst und liebes Geborgensein.
Butze, mein Held, was lern ich von dir? Es ist, wie es ist, und kommt, wie es kommt. Noch versinkt nicht die Welt. Was zählt, ist das Hier. Noch leben wir glücklich, denn noch sind wir WIR.
2.8.13
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