Lieblingsgedichte

aus meiner alten HP: Oktober, November, Dezember

 

 

 


Weihnachtslicht

Still schweigen weite, leere Felder.
Doch wie im Traum
lacht mir die Sonne zu.
Dort ist es blau - jenseits der Nebelwälder.
Ein alter Baum
verharrt in Seelenruh.

Starr steht die Welt im Weihnachtsfrieden.
Wo ist das Licht,
die Hoffnung für mein Herz?
Die Hoffnung ist uns allen doch beschieden,
und Liebe spricht:
Ich mindre jeden Schmerz.

Blau bricht das Licht durch kalte Nebelschleier,
zerfließt zu Gold
und gießt sich über mich.
Mein Herz erwärmt die stille Weihnachtsfeier.
Licht - festlich hold -
erfüllt mich - und auch dich.

13.11.12

 

 

 

 


Mein Jahr 

Mein Jahr,
gespickt mit vollem Erdenleben,
stillem Fühlen und Erbeben
mit Sorgen, Mühen und Bestreben,
mit reichem Nehmen sowie Geben.
Das war mein Jahr. 

Mein Jahr,
nun flieht es sacht mit Engelsflügeln,
entschwindet leise hinter Hügeln,
lässt mich zurück mit leeren Zügeln.
Doch neuer Mut wird mich beflügeln -
mit grauem Haar. 

Mit grauem Haar
und grauem Sinn zieh ich zu neuen Ufern hin,
mal mit Verlust, mal mit Gewinn.
Doch immer auch noch mittendrin.
Mit Hoffnung, Mut und Lebenssinn.
Mein neues Jahr!  

5.12.10

  

 

 

 

 

Frohes Fest!

Ich wünsche mir ein Weihnachtsfest,
das weltweit Frieden hinterlässt,
für jeden auch das täglich Brot,
nicht Krankheit, Schmerzen, and´re Not. 

Uns wünsche ich ein off´nes Herz
für unsres Nächsten tiefen Schmerz,
ein Lächeln, das ermuntern kann,
zwei Hände, die mit packen an,
Lebensfreude, Lebenslust,
den Blick ins Licht, wenn grau der Frust. 

Und sollte unsre Welt erkalten,
wünsch´ ich uns Kraft, dies durchzuhalten.
Auf dass wir mutig vorwärtsgehen
und stets viel Gutes um uns sehen. 

Mir wünsch´ ich Selbsterkenntnis, Güte
und dass das Schicksal mich behüte. 

So wünsche ich ein frohes Fest,
das für uns alle hoffen lässt!  

18.12.08
 

 

 

 

 

Zwischen den Jahren

Zwischen den Jahren,
zwischen der Zeit -

Probleme, die waren,
machen sich breit
und zieh´n sich mit
heimlicher Impertinenz
hinüber ins Neue,
in lockenden Lenz.

Zwischen den Jahren,
zwischen der Zeit -

Mit grauen Haaren
wird Blickwinkel weit.
Ich suche im Dunkel
und finde viel Licht.
Ahnengemunkel
raunt: Fürchte dich nicht!
Frohsinn und Lachen
ertragen auch Leid!

Zwischen den Jahren
ist Reifezeit.

28.12.07
 

 

 

 

 

 

Heiliger Abend,
verzauberte Welt!
Still starren die Eichen.
Der Nebel fällt
auf eisgraue Äste.
Doch Hoffnung erhellt
voll Frieden die Herzen.
Gesegnete Welt!  

24.12.07

 

 

 


 

Segenswunsch 

Still starren die Beeren,
Weihnachten naht.
Im eisigen Licht
träumt noch die Saat. 

Möge sie aufgeh´n
im neuen Jahr,
verbinden das Gute,
das immer schon war,
mit allem Frischen
in unserer Welt,
damit unser
Weihnachtsversprechen hält:
Friede auf Erden,
stets neues Bemüh´n,
uns zu ertragen!
Möge es blüh´n! 

Segen uns allen
im neuen Jahr,
allem, was ist,
was kommt und was war!  

18.12.07

 

 

 

 


Dezembersturm 

Die Wassermassen klatschen und prasseln.
Sturmböen peitschen den ächzenden Wald.
Vergeblich sucht eine Krähe nach Halt.
Natur, wild entfesselt, lässt Ketten rasseln. 

"Wehe dir, Menschlein, zerbrechliches Wesen!
Behandelst mich schändlich, zerstörst mich für Geld!
Taugst du denn wirklich zum Herrscher der Welt?
Eh´ es zu spät, lerne Vorzeichen lesen!" 

Die Kiefern stöhnen. Tödlich erschreckt
stürzt eine Krone splitternd herab.
Dann plötzlich schwillt Sturmes Getöse ab.
Blau lächelt der Himmel - die Zähne gebleckt.  

4.12.07

 

 

 

 


Nebelweihnacht 

Weihnachten im Nebelwald.
Stämme staunen stumm und kalt,
so dichter Zauber schluckt die Welt. 

Ich atme Stille in mich ein.
Frieden sinkt ins Herz hinein,
und Nebel birgt, was einzig zählt.

Warmes Zimmer, Kerzenschein,
Liebe, Lachen, Fröhlichsein
und Leuchten, das das Herz erhellt. 

Dräuend träumt die Weihnachtsnacht.
Stille halten Menschen Wacht.
Und Frieden senkt sich auf die Welt.  

26.12.04
 

 

 

 

 

Abendfrieden 

Abendfrieden
breitet seine Flügel
behutsam über
Stadt und Land,
umfängt die Häuser
und die fernen Hügel
und knüpft von Mensch zu Mensch
ein stilles Band. 

Im roten Schein
des dunkelnden Novembers
verblassen Kummer,
Schmerz und Not.
Vorweihnachtsglanz
und Freuden des Dezembers
erglühen sanft
im frühen Abendrot. 

20.11.11

 

 

 

 

 

 Novembernebel 

Schwimmend im Nebel
ruht noch das Licht.
Kristallene Welt
ohne Gewicht. 

Ferne und Nähe
verschmelzen im Weiß.
Wie glitzert der Raureif!
Märchen aus Eis! 

November im Zauber
heilt unnützen Schmerz.
Ich staune und spüre
mein mutiges Herz.   

29.11.07

 

 

 

 

 

Allerheiligen

Friede den Toten meines Lebens,
Friede dem letzten Flügelschlag.

Entflatterst, kleiner Falter, über Gräbern,
vergehst mit letztem warmem Tag.

Senkt schwarze Nacht sich über kalte Erde,
erblühen tausend Lichtlein hier und dort,

geknüpftes Band "Vergehen und doch werde";
von euch zu mir, von hier zu fernem Ort.

Friede den Toten meines Lebens,
Friede dem letzten Flügelschlag.

Die Liebe knüpft kein Band vergebens,
und sei es denn am letzten warmen Tag.

1.11.01
 

 

 

 

 

 Im Nebel

Im Nebel dösend welkes Laub,
halb grün, halb braun, verblichen.
Auf nassen Schichten lautlos, taub
ist mir die Welt entwichen.

Kaum seufzt ein Ton im klammen Baum.
Grau schwinden die Konturen.
Die Welt hält ihren Atem an.
November stoppt die Uhren.

Ich gehe still und schaue blind,
erkenn die weißen Schatten.
Mit Augen, wie wir sie als Kind,
weit vor gerichtet hatten.

Ich sehe Leben leise ruhn,
auf stillem Laub vergehend.
Setz meinen Fuß behutsam nun.
Mein Glück - wie Laub verwehend?

4.11.01

 

 

 

 


Herbststille 

Zart wispern die letzten Blätter im Wind.
Streichende Zeit.
Farbe des Sommers im Auge gerinnt.
Nur Nebel bleibt. 

Ich gehe und schaue und atme still.
Streichelnde Welt.
Was immer ich suche, was ich auch will,
nur Stille zählt.  

6.11.04

 

 

 

 

 

 Herbstmorgen

Dem Dunst entsteigt der alte Wald
noch bleich und voller Schrecken.
Doch über Schwaden nebelkalt
erstrahlen bunte Wipfel bald
in goldnen Sonnenflecken.

8.10.07

 

 

 

 

 

Nebelgeheimnis 

Nun rollen sie wieder,
die Eicheln, die runden,
durch müde Schleier aus Nebelluft.
Nun wachsen die Schatten
in dunklen Stunden,
in denen mein Herz "Ich fürchte mich!" ruft.

Ich stehe und schweige
und lausche der Stille.
Feucht weht ein Hauch von jenseits der Zeit.
Noch blüht mein Leben im bunten Kleid
und mutig kämpft
mein schon müder Wille.
Doch fällt er einst wie die Blätter auch. 

Nun reifen sie wieder,
die Früchte, die prallen,
süß und berauschend wie neuer Wein.
Doch während des Festes
die Nebel wallen,
verweben mich gnädig mit ewigem Sein.  

3.10.09

 
 

 

 


Abschiedsfeier

Im Feenkleid träumt noch der Wald.
Noch wehen weiße Schleier.
Doch zaubern Sonnenstrahlen bald
Goldschimmer in den alten Wald,
zur großen Abschiedsfeier.

13.10.05

  

 

 

 

 

 

Herbst des Jahres - Herbst der Jahre

Du, Erde, trägst die nasse Last des Herbstes,
der Jahre Fülle - reife, lange Zahl.
Du gilbst die Buche - und mein Haar, du färbst es
und bleichst das Morgenlicht in nebelgrau und fahl.

Du dämpfst und dringst mit traurigen Gedanken
mir mitten in die Seele ein,
bringst Baum und Dach bis in das Mark zum Wanken,
wehst tote Blätter über frierendes Gestein.

Doch plötzlich öffnest du den Wolkenhimmel,
blickst blauen Auges in das triste Grau.
Frechfroh geworden dreht der Wind Gewimmel
aus Blättern golden, violett und blau.

Du, Erde, schenkst die Fülle später Jahre,
auch warmer Sonne gold´nen Glanz.
Du senkst ins Herz das Klare und das Wahre
erfüllest dankbar mir die Seele ganz.
 

4.10.01
 

 

 

 

 

 

 Herbst meiner Buche

Herbstliche Buche, schrumpfst nun zu Gold.
Äußeres Laub schon im Windhauch vertollt.
Zweiglein kahl ragen in Bläue hinein.
Leblos die Spitzen, doch alles nur Schein:
Ragen doch Knospen wie Perlen gereiht
dem Himmel entgegen - frühlingsbereit.
Fallt nur, ihr Blätter, zur Erde zurück;
hebt doch die Buche erneut ihren Blick,
sieht wachsenden Tagen gelassen entgegen,
verharrt nun in Stille. Im Wandel liegt Segen.

20.10.01
 

 

 

 

 

 Altweibersommer

Silberne Fäden glitzern im Licht,
wehen im warmen Hauch.
Oktobersonne wärmt mein Gesicht,
treibt letzte Röte zum Strauch.

Blätter flammen im Feuer auf,
Buchen baden im Gold.
Ich lache und greife und fange es auf,
dies Spinnchen, das zu mir gewollt.

Sein Silberfaden verfing sich im Haar,
schon dunkel und silber verwebt.
Spinnchen, flieg weiter; der Sommer, er war.
Doch haben wir köstlich gelebt.

24.10.04